Bl[an]kenburg am 12' März
1839.
Mein theurer
Barop.
Middendorffen hat mir bey seiner heutigen Überkunft
Langethals jüngsten
Brief
an Dich mitgetheilt. Da
ich nun schließen
muß, daß dieser
Brief
später und erst
nachher angekommen ist als Du schon wegen
des französischen Lehrer[s] an Lgthl geschrieben hattest, und da
ich
nach unserer hier getroffenen Rücksprache glauben muß,
daß Du in Deinem jüngsten Brief an Langethal immer noch
einige Rücksicht auf die Möglichkeit genommen hast es könne
sich ein dem Keilhauer Verhältnissen angemessener junger Mann
finden dem die französische Sprache Muttersprache sey, dieß
wir nun aber
verneinend eine
hinlänglich abgemachte
Sache für
uns
hier in Keilhau und Blankenburg,
allein
nicht ebenso für Langethal namentlich in Hinsicht auf
Deine Überzeugung und Ansicht
ist, - so halte ich es all diesen Um[-]
ständen angemessen für
unerläßlich, daß Du mit erstem Posttage
und wo möglich noch
sogleich nach Empfang dieser Zeilen an Lgthl
schreibst: - Du
hieltest nun zunächst als den passendsten für
unsere hiesigen
Verhältnisse den jungen
Spieß fest; er
möchte
also
zuerst an diesen
schreiben und ihn fragen ob er gewiß
eintreten könne; käme eine
verneinende Antwort, nun
dann bestimme
Du weiter was Du für das zweckmäßigste hältst
was Lgthl thun
soll. So wie die Sachen vor mir liegen so
glaube ich Lgthl thut
nicht ferner Schritte in dieser Sache
bevor er nicht von Dir Antwort
auf seinen jüngsten Brief an Dich erhalten
hat.
Ehe Du an
Herrn
Cantor Karl schreibst,
bitte ich Dich doch den
Fried[-]
rich Bock ernstl[ich] in die Berathung zu ziehen; ich
glaube es ist mehr[-]
seitig wichtig und zweckmäßig; zunächst
gebe ich es Dir zu be[-]
achten; wenn die Sache jetzt besprochen
würde, so dünkt mich
könnte sich Friedrich nach ganz jenen
Verhältnissen musikalisch
sich angemessen ausbilden rc.
Auch wegen einer Anzeige (Rezension) meiner Schriften in /
[1R]
dem
Helios möchte ich gern
mit Dir sprechen. Sollte nun
einmal, was Du mir [als] möglich
gezeigt hast durch
Hartmann eine
Verbindung mit diesem Blatte und dessen Redaction angeknüpft seyn, so
halte
ich für gut, wenn solche gepflegt
würde, gehst Du
also in diesen Tagen etwa nach Rudolstadt
so wäre es gut wenn Du
Dich erkundigtest: 1) wie viel
Exempl: abgegeben werden müssen
um eine Rezension zu
bewirken 2). Wer der Rezensent für die
pädagogischen
Schriften gewöhnlich ist und vielleicht sogar zu
hören, viel-
leicht eben durch Hartmann, wer der Rez: von unsern
Schriften seyn könnte 3) Bey Übergabe der Sache wenigstens
auf die Anzeige oder vielmehr Beurtheilung in den Hallischen
Blättern für <Kunst> u Wissenschaft aufmerksam zu
machen.
Um die Sache wenigstens in der Nähe nochmehr zu einem
Gegenstand des Gespräches zu machen halte ich das G[an]ze für
wichtig.- Ich halte jetzt die Nähe —
als durch die Ferne
ein Wenig erregt - ganz besonders der Pflege
wichtig[.]
Später könnte man sogar ein Paar Worte
für in dem Thüringer
Stadt[-] u
Landbothen <Neues> einrücken lassen. Nur damit
die Ideen u
Gedanken ein wenig cursiren.
D.Fr.Fr.
Siehe doch ob Du morgen das
Mittwochsbl: bekommen
kannst oder d[en] He[rrn]
Unger aufforderst es künftigen
Donnerstag von Rudol
stadt
mitzubr[in]gen[.]