F. an
Johannes Arnold Barop in
Keilhau v. 5.9.1840 (
Blankenburg)
(
KN 56,4
Brieforiginal, 1 B 4° 2 ¼ S.- Der Brief ist auf einem leicht
abgerissenen Folioblatt geschrieben, das zu einem Oktavbogen gefaltet
ist. Das zweite Blatt des Bogens enthält eine Teilabschrift aus dem
Leipziger Tageblatt als Variante zum geplanten Abdruck im Wunsiedler
Tageblatt. Barop wird auf der am 2. September beginnenden großen
Keilhauer Herbstreise auch durch Wunsiedel kommen und soll für diesen
Druck sorgen. – Alle Datierungen des Briefs sind falsch. Dies gilt
für Frankenbergs Brief aus Magdeburg vom „2 Febr“[!] wie auch für
F.s. Brief selbst, der nicht am 5.9. an Barop geschrieben sein kann.
Der Beginn der Herbstreise Barops am 2.9. ist dokumentiert im Brief
an F. Schmidt v. 5.9.1840, S. 6R:„verflossenen Dienstag“, und an
Langethal v. 12.9.1840, S. 336: “Alles ist auf Reisen. Barop seit 10
Tagen über Wunsiedel nach Prag.“. Den Brief mit der wichtigen
Druckvorlage für Barop hat F. also wohl am Abreisetag 2.9.
geschrieben bzw. Barop zukommen lassen.)
Blkbg 5/IX. [sc.: 2.9.]1840
Grüße Dich Gott lieber
Barop.
Ich habe von
Frkenbg
aus Magdebg vom 2' Febr dadirt ein[en]
Brief erhalten worin er
mir vorstehendes mittheilt. Er hat
daselbst den alten Schulrath
rc
Zerenner (:den Verf: einer
Schulbibel und
vielen pädagogischen Schriften, den Schwiegervater
von dem
Prediger Dr Wilhelm
Berger:) getroffen welcher sich auf
das
höchste für das Ganze interessirt gezeigt hat; dieser hat
unter
andern den Gedanken geäußert "
daß ganze Städte an dem Plane
fördernden Antheil
nehmen sollten". Er meinte weiter wie sich für
die
Kleinkinderbewahranstalten
ganze Städte
verbunden und mit ge-
wirkt haben, so sollten sie auch hier
gleich eine ganze Mehrheit von
Actien
unternehmen. Zerenner will auf einer
Inspectionsreise
Blkenbg besuchen und wollte ferner die ganze
Angelegenheit in
seinen "
Mittheilungen"
besprechen.
Den Aufsatz l. Barop von
Schmidt in Gera in dem dasigen
Orts[-]
blatte kennst Du ja auch, so meine ich sollte auch wenn
es anders
angeht eine Aufforderung mindestens eine
Anzeige in dem Wun-
siedler
Ortsblatte oder sonst in einem Blatte dort vielleicht von
Brandenburg veranlaßt erscheinen. Es
bräuchte ja nur der
Leipzig-Gothasche
Aufsatz mit einem ähnlichen Schlußworte
wie von Dr Lehner
abgedruckt werden. Gott befohlen
Herzliche Grüße und
glückliche Weiterreise allen
[2]
Leipziger
Tageblatt
und
Anzeige[r].
No 198. Donnerstag, den 16 Juli 1840.
-----*-----
S. 1590.
Noch ein
Gutenbergs-Denkmal,
das heißt ein Denkmal, das
da Zeuge von dem Lichte, welches
durch
Gutenbergs Kunst, und von ihr getragen, seine
Strahlen er-
weckend und belebend aussandte in das gesammte
Geistes- und
Gemüthsleben der Menschheit! Ein solches Denkmal,
nicht von Erz und
Stein, sondern das dauernder und durch eigenes
Leben in tief eindring-
enden Wirkungen das geistige Leben des
Volkes durch neue Kräfte
entwickeln und emporheben, beabsichtigt
ein Verein von Menschen-
freunden in Thüringen zu errichten.
Wie das gemeint sey, wollen wir näher zur Kenntniß
bringen,
indem wir folgenden Auszug aus dem allgem: Anz: der
Deutschen
vom 4n Juni 1840 No 151, mittheilen.
Aufforderung
zur Begründung <xc, xc,
xc.>
(:folgt der ganze Aufsatz aus dem allgem:
Anz:)
So weit der allgem: Anzeiger.-
Durchdrungen von der Idee, welche
von dem, durch seine
unauss unauslöschliche Liebe für das
Kinderleben und
seine bleibenden Verdienste um dasselbe, so
achtbaren Fr. Fröbel
ausgeht, fanden wir uns veranlaßt, auch
unsre Mitbürger
darauf aufmerksam zu machen; denn es ist wohl
kaum zu be-
zweifeln, daß sie auch hier in dem Herzen edler
Frauen und Jungfrauen /
[2R]
Anklang finden werde. Daß
dieß in recht erfreulichem Maaße
der Fall seyn möge, wünschen wir
zum Wohle der Kinderwelt
von
G
ganzem Herzen.