Herrn Johannes Stangenberger Lehrer aus Poppenwind gegenw: in
Römhild
Keilhau am 2n April 1847.
Geehrter Herr
Stangenberger.
Ihre jüngsten freundlichen Zeilen welche mir
und uns Ihrer und
Ihrer Freunde Ankunft vorläufig zum 2-3 Mai
melden
habe ich gestern empfangen und wir alle freuen uns, daß
Sie
den Bitten Ihrer Freunde nachgegeben haben, denn auch bei
mir
ist es noch gar sehr rauh, besonders naß und kalt.
Weßhalb Sie von mir einen Brief in Römhild
erhalten,
davon liegt eben der Grund in Römhild. Ich weiß nicht
woher mir die
Kunde oder das Gerücht gekommen ist, daß
Römhild zu den 3 oder 4 Städtchen des Meininger
Landes ge-
hören soll, in welchen beabsichtigt wird
„Kindergärten“
im Laufe dieses Jahres auszuführen, mindestens
deren
Ausführung zu begünstigen. Indem Sie nun in Ihrem
Reise[-]
bericht selbst aussprechen, daß Sie glauben die Sache
müsse
zunächst von den Cammern ausgehen; so wollte ich Ihre
Anwesenheit in Römhild nicht unbenutzt vorbei gehen
lassen;
sondern Sie durch diese Zeilen veranlassen zunächst
wenigstens
zu hören ob sich in Römhild wohl Grund u Boden
für einen
Kindergarten fände, und wenn dieß wirklich der
Fall sey Sie zu
ersuchen denselben in den Tagen Ihres Auf[-]
enthaltes in R. ein
Wenig zu bebauen.
Nur dieß Ihnen zu schreiben erlaubt mir die
Zeit, so wie
Sie von uns allen in freudiger Erwartung Ihrer
Überkunft
freundlich zu grüßen besonders von Ihrem
Ergebenen FrFröbel
[1R]
[vakat]
[2V]
[vakat]
[2R]
[Adresse]
Herrn Johannes Stangenberger
Lehrer in Poppenwind
gegenwärtig in
Römhild
bei Coburg
frei