Vorerst
bitte[n] wir Sie dann 1 Ex. der
Middendorffschen Schrift "die
Kindergärten"
gütigst von uns anzunehmen und ersuchen Sie wenn
erlaubt vergönnt es Ihnen Ihre wohl
viel gedrängte Zeit
nur einigermassen vergönnt derselben Ihre
besondere Aufmerksamkeit, be-
sonders in ihrer letzten Hälfte zu
schenken, welche das Verhältniß der
Kindergärten zu den
verschiedenen Zeitforderungen u Bedürfnissen klar u
eindringlich
darzulegen sucht. Wir sind tief überzeugt daß die Erziehung
des
Volkes besonders in seiner Masse und von der frühesten Zeit an zu den
wichtigsten [sc.: dem Wichtigsten] beider in der
Gegenwart
gehört. Lassen Sie
es uns offen aussprechen: die Pflicht eines
Volksmannes u Vertreters
kann jetzt kaum vollständiger erfüllt
werden als durch die Erfassung der Volkserziehung in
ihrer Wurzel
zu erfassen u
aufs durch die kräftigste
zu Sicherung derselben. Seit
32
Jahren wirke ich unter den Augen der Bewohner meines eigenen
Vaterlandes u so auch unter
den Ihrigen für dieses Ziel, fördern
Sie wo u wie Sie können das Begonnene damit es
endlich zum Wohl u
Heile unserm gesammt Vaterlande die Früchte bringe
die es ganz
besonders durch die <Veral[l]gemeinung> der Kindergärten
für
das Volk in sich trägt; das Schriftchen hoffen wir wirkt dieß
allseitig
nach.
Eine zweite Bitte betrifft mich
persönlich.
Wegen des Verschleißes einer Meiner Schriften der
Mutter[-]
u Koselieder trat ich im Jahr 1844 mit der
Mendigerschen Buchhandlung in Frankfurt a/M in Verbindung
so daß
ich derselben eine Quantität
jener Schriften zum Vertrieb übergab
und dagegen einen namhaften
Vorschuß von derselben gegen Wechsel
u Verzinsung empfing.
Der Vertrieb entsprach meiner Erwartung
nicht u so blieb
ich der gedachten Buchhandlung noch einen Rest
von 275 <fld.>, nebst
Zinsen à 5% u.s.w. schuldig wogegen
eine bedeutende Anzahl
jener übrigens allgem. in Ihrer
Tüchtigkeit anerkannten Bücher in deren
Hand blieb. Jetzt wünscht
gedachte Buchhandlung zur Abmachung des Geschäftes
die Rückgabe
des Vorschusses, mir bleibt aber dazu nur die Ver-
werthung des
Buches übrig. Meine Freunde von der Vorzügl. des Buches
besonders
als Reise[-] oder Weyhnachtsgeschenk
für die Tochter u Hausmutter
und durch diese namentl[ich] für die ganze besonders auch jüngere Familie tief
überzeugt kamen auf den Gedanken das
Buch zu diesem Zwecke u zur
Befreiung meiner von der drückenden Schuldenlast
durch ihre
Freunde durch die HE. ....... den Mitgliedern der hohen
Volksversamm-
lung zu diesem Zwecke vorzuschlagen. Sollten Sie
nun hochgeehrtester HE.
Regierung[srat] etwas zur Ausführung des
bef[r]eyenden Gedankens meiner Freunde thun
können, so bin ich in
mir fest überzeugt daß Sie nicht ermangeln werden
es zu thun;
denn Sie würden mich dadurch einer fr[e]yen thatkräftigen erziehenden
Wirk-
samkeit für mein Volk zurück geben.
in dem Sie