Zwar kann ich Dir meine liebe, treue und theure Luise hat
[sc.: heut] abermals nur einen Gruß, aber dagegen einen recht
herzlichen, friedigen und freudigen, das Leben innig und in Liebe wie
in Vertrauen theilenden senden; denn das Leben tritt in seinen
Forderungen hart an; eben weil es sich so tief als allseitig und
zugleich gewaltig entwickelt. Laß es Dir nicht leid und wehe seyn,
wenn Dich noch der Winter umgiebt; denn eben unter der Decke, des
winterlichen Schnees entwickelt sich ja /
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geschützt
zu reicher Erndte die der Erde anvertraute, nun bald grünende Saat;
darum vertraue und baue sinnig wie Du selbst das Leben fort; der
Winter eben sey Dir dabei ein Trost, daß das, was zu anderer Zeit und
für Andere vernichtend seyn würde, für uns - recht erkannt [-]
erhebend schützend und pflegend wirkt, durch Manfred wirst Du hören,
daß sich alles immer mehr zur Vollendung einigt und auch Dir, freue
Dich, ist dabei ein gutes Maaß von Mitwirkung zugedacht.