20.I.26. M. L! Soeben habe ich das
Druckmanuskript der Rede nach vielen langen Leiden abgeschlossen. Es
muß nun für den Vortrag am 28.I. wieder auf die Hälfte
zusammengestrichen werden. – Inzwischen 4 Besuche, nun Fortsetzung –
zu einem Brief komme ich leider in dieser Sturmzeit nicht. Aber mit
herzlicher Freude u. sehnsüchtigem Erinnern habe ich eben die schönen
Bilder von unserer gemeinsamen Reise betrachtet, die heut früh
eintrafen. Vielen Dank auch für die anderen Gaben. Ich habe
außendienstlich
nicht viel erlebt. Bin bis in die Nächte fleißig. Am Sonntag war ich
mit ca 12 anderen Dozenten
[2]
| zu dem
Prinzenabend beim
Rektor eingeladen. Hierbei war
ich völlig Statist. Das Reden besorgte
Roethe und ein Sekundant. Sonnabend war
Dr. Meyer zum Kaffee da (Quelle
u. Meyer) Sonntag
[über der Zeile] Prof.
Dr. Ettlinger aus
Münster, der Gründer der kathol.
Studiengemeinschaft. Montag
Dr.
Buddenning aus Binzen. Heut Nachm.
Neubabelsberg. Der Kongreß hat auch noch manche
Stunde gekostet. Der häusl. Friede ist jetzt besser. Schreiben daher
nicht nötig.
Susanne habe ich
die Rede im Entwurf vorgelesen; ich hätte es ebensogut der
Kantbüste vorlesen können. –
Quelle ist an Embolie
gestorben.
Anderl ist wieder zu
Gnaden aufgenommen.
Der gute Junge hat <unleserliches
Wort>. – Ich freue mich, daß Du "Bestellungen" hast.
Amüsant ist, daß ich dem
Gans
zu sauber bin. Und
Davisons streben fort?
Das Geschenk zum 70. können wir vielleicht zusammen machen. Suche es
doch in Gedanken schon aus, u. erinnere nochmals. Denn ich bin am
30./31. in
Hamburg. – Meine Rundfunkrede hat
sich in
Berlin für die, die nicht auf der
richtigen Welle saßen, in <unleserliches
Wort> verwandelt. Freudige Zuhörer aber schrieben aus
Bad Orb,
Sonneberg u.
Holstein. Die Sache ist übrigens für den
Sprecher nicht unangenehm; nur man alles aufgeschrieben haben. Viel
herzliche Grüße u. vielen Dank in täglichem Gedenken