31.I.33. M. L! Herzlichen Dank für die
schönen Bilder und den Führer durch
Goslar.
Ich habe mich sehr daran gefreut. Zu einem Brief langt diesmal weder
Zeit noch Kraft. Ich mußte in der vorigen Woche 5 mal, z. T. bis spät
in die Nacht, abends ausgehen. (Habilitation,
Kaiser-Wilhelmgesellschaftspräsident
Planck,
Sombartfestessen, Reichsgründungskommers,
Ehrenabend für
Huizinga.) Da
kannst Du denken, daß ein Minus blieb. Morgen redet
Litt hier, Sonnabend-Sonntag -
Leipzig, Montag Mittag
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Baron v. Engelhardt, dann
Staatsexamina. u.s. fort. Am 2.II. wirst Du so freundlich sein, etwas
von mir zu überreichen. Hauptmitteilung heut: am 4.II. 70.
Geburtstag von
Frl. Wingeleit,
Koppenplatz 11.
(Ich bin in Leipzig.) Das große Ereignis, das vor fast 2 ½ Jahren
hätte geschehen sollen, ist nun also da. "Wir werden ja sehen." Die
Ehe ist im voraus allzu belastet. Man ist auch so müde geworden im
Hoffen. -
W. Jaeger hat Dich in
H. doch apperzipiert. - Am Schluß der scharfen Kälteperiode hier habe
ich mir nun doch eine starke Erkältung geholt. Die Grippe ist hier
ungemein verbreitet. Sonst haben
Kurzrocks Mittel unverkennbar genützt. Aber die
tägliche Kraftausgabe ist zu groß, als daß ein Plus entstehen könnte.
Nimm Du nur regelmäßig "<Wort
unleserlich>", damit Du nicht auch etwas erhaschst, nach
Deiner schlechten Manier. -
Nach Leipzig
hoffe ich mal wieder schreiben zu können. Der Kampf um die Zeit ist
doch zu trostlos. Jener hoffnungsvolle Anfang
vor 2 Tagen ist
unberührt liegen geblieben. Noch
<li. Rand>mals
herzlichen Dank u. viele Grüße Dein Eduard