[1]
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Dahlem, den 30. November
44.
Nr. 6.
Mein innig
Geliebtes!
Heute nur ganz kurz! Ich habe von
Dir vorgefunden:
1)
| Brief an Susanne, geschr.
16.XI., | eingetroffen 22.XI. |
2)
| " an mich von
20.XI., | "
24.XI. |
3)
| " vom
24.XI. | "
30.XI.!! |
4)
| " vom
26.XI. | "
29.XI.!! |
Ein Brief, Antwort auf
meinen vom 15. u. 16. XI., den ich vermißt glaubte, ist wohl der vom
24.XI, der also erst nach Nr. 4 eingegangen ist. Ich halte es für
möglich, daß die Strecke über
Frankfurt
besonders schlecht funktioniert. Versuche es doch einmal über
Würzburg und zwar so, daß Du verschlossen u.
frankiert
[2]
| sendest an
Dr.
Paul Matussek,
Würzburg, Jahnstr. 1.
Dieser junge Mann, ein mir lieber und sehr zuverlässiger Schüler, ist
gestern instruiert worden, daß er Deine Sendungen so schnell wie
möglich weiterleitet. Wir wollen uns schreiben, solange es noch geht.
Heute Abend aber bin ich für weiteres zu müde. Es kam mir nur auf
diese technische Sache an.
Am 28.XI. waren wir als Trauzeugen
bei Bernau zur Trauung eines Japaners, der
bei mir promoviert hat. Seine Kenntnisse waren nicht so weit
vorgeschritten, wie seine Ehe, die er auf Grund von Dispens eben doch
mit einer – Deutschen schließen konnte.
Es ist enorm viel zu
schreiben, und es wird mir doch noch schwer. Innigste Wünsche und
Grüße, auch von
Susanne! Dein
Eduard.