Gerade kam
ich vom Paßamt, wo ich den Passierschein für den 1.VIII. beantragte,
da fand ich zuhaus Deine liebe Karte vom 24.7., die mir sagte, daß
alles ganz gut klappt. Seitdem ich den raschen Entschluß gefaßt
hatte, ist mir nun auch der Mut gewachsen, und ich hoffe, daß wir uns
noch für den endgültigen Tag gut verständigen werden. Es muß ja nun
nicht der 1. sein, wenn ich mit der Zeichnerei zu sehr ins Gedränge
komme. Wir haben hier einen etwas größeren Spielraum. Denn es ist
noch eine Zeichnung mehr, als ich berechnete, weil
der Chef von
Dr. Siebeck die Stellung, die
er angegeben hatte, nicht gut fand. Und ich möchte nicht garzu
abgehetzt zu Euch kommen. Auch müßt Ihr große Nachsicht haben mit
meiner abgerissenen, heruntergekommenen Garderobe. – Wegen der Fahrt
werde ich mich nun eingehend erkundigen. – Der Besuch von
Herrmann war eine innige und
wehmütige Freude. Er kam sehr befriedigt von der Hochzeitsfeier.
Alles Nähere erzähle ich dann. Er ist noch immer der Alte in seiner
oft unberechen
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| baren, naiven Art, die ihre eigenen Wege geht. Aber er ist ein lieber,
tapferer Mensch. – Welcher Tag wäre Dir am angenehmsten für mein
Eintreffen? Ich habe gern noch 3–4 Tage für meine Arbeit und dann das
Ordnen für die Reise etwa 2 – wäre der Montag recht? d. 4.VIII.? Der
Schein gilt für 4 Wochen, also er reicht für jedes Verschieben.
Herzliche Grüße
<Kopf> von D.K.