An diesem schönen Sonntag habe
ich wieder lb. Besuch, der für mich schreibt,
Frl. Ingold. Du hast wohl
gestern schon erfahren, daß ich selbstverständlich gerne warte, bis
Du in Ruhe herkommen kannst. Dein Brief an
Schwaiger ist angekommen, u. er
sagte mir, ich solle nur noch hierbleiben. Ich stehe täglich etwas
auf u. sitze im Lehnstuhl, aber im Bett ist es besser. Sprechstunde
haben wir ab 14 Uhr, meist unbegrenzt, mit Unterbrechung. Einen
Wunsch, den Du mir erfüllen könntest habe ich nicht, als den, daß
unser Wiedersehen recht ungestört sei. Das Massieren macht gute
Fortschritte, ich übe auch allein.
Zu reden werden wir viel
haben, denn ich kann auf Einzelheiten Deiner Briefe leider nicht
eingehen. Auch meine Berichte werden Dir sehr lakonisch erscheinen.
In Gedanken nehme ich Anteil an allem, was Du erzählst u. hoffe, z.
B., daß
Wenke keine Beteiligung
von Dir gegen "die Farbigen" verlangt.
Ob Ihr das
schöne Wetter zu Spaziergängen benutzen könnt. Hoffentlich ist es
nicht zu heiß. Ich grüße Euch alle und wünsche nette Stunden mit
Louvaris u. freue mich die
ganze Zeit auf Dein Kommen.