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<Briefkopf: PROFESSOR
DR. EDUARD SPRANGER
TÜBINGEN
Rümelinstr.
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27.X.57.
Meine geliebte
Freundin!
Ich habe viel daran gedacht, daß Du
heute lieben Besuch hast. Hoffentlich war damit keine Anstrengung
verbunden, sondern nur Belebung des Gemütes. Über den Stand des
Fiebers schreibst Du nichts. Die Spritzen sind vorsorglich gut am
Platze. So wenige, wie Du und ich, haben gewiß nur eine kleine Zahl von Zeitgenossen bekommen. Ich
würde gern viel sonst noch fragen. Aber damit würde ich Dir und der
hilfreichen Freundin
Hedwig
Mathy nur Umstände verursachen. Nur eine Frage ist wichtig:
Soll ich kommen?
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Auch bei uns war gestern und heute
"Familie".
Haide Heß aus
Alpirsbach war da.
Frau Tierok wird wohl morgen
für einige Zeit zu ihren Kindern nach
Horb
übersiedeln.
Mit langen Briefen will ich
jetzt Deine Kraft nicht beanspruchen. Ich schreibe dafür häufiger.
Hast Du Gelegenheit, mir auch 2 Zeilen zukommen zu lassen, so werde
ich Dir und den Beteiligten sehr dankbar sein.
Alle
grüßen!
Habe Geduld und werde gesund!