L. Fr.! Vor allem möchte ich Dir
herzlich für den Brief und Karte danken, vom 29. u. 30.X. Du wirst
ein Diktat von
meiner Schwester
erhalten haben, deren Anwesenheit mich sehr erfreute. Besonders
hübsch ist Deine Karte von den
Linden – Ecke
Friedrichsstrasse, auf der ich leider nicht bestimmt Euer Haus
wiedererkennen kann. Hoffentlich sind inzwischen Eure verschiedenen
Besuche gut vorübergegangen ohne Anstrengung, und die
Geburtstagsfeier am 5., und alle anderen Anstrengungen. Besonders
würde es mich freuen, wenn du wirklich
Albert Schweitzer begegnetest. Die Nachklänge von
Fontanes "Vor dem Sturm" haben
mich schon vor Deiner Erwähnung viel beschäftigt. Möchte doch auch
unserm Leben eine solche Anregung noch beschieden sein. Wenigstens
gibt es einige Andeutungen
[2]
| jetzt. Von mir selbst kann ich
nur weiter langsame Fortschritte melden; ich gebe mir wenigstens alle
Mühe. Die
Ärztin hat weiter
Spritzen zur Stärkung gemacht. Ich bin froh, daß
Hedwig für mich schreibt, da in
meiner liegenden Lage das Schreiben sehr unbequem ist. Wir schicken
hiermit einen herzlichen Gruß und gute Wünsche!